Wahl- und Abstimmungsparolen für den 18. Juni 2023
In der Stadt Zürich will die linke Parlamentsmehr-
heit einen Mindestlohn von 24 Franken pro Stunde
einführen, beziehungsweise 26 Franken, inklusive
Ferienentschädigung. Das sind bei einer 100%-An-
stellung rund 4’000 Franken pro Monat. In Zürich
dürften 17’000 Personen betroffen sein, die im Tief-
lohnbereich tätig sind.
In Winterthur will der linke Stadtrat einen Mindest-
lohn von 23 Franken. Das Stadtparlament sagt nein.
Auf Winterthurer Stadtgebiet wären etwa 3’600 Per-
sonen betroffen, die etwa in der Reinigung, in der
Gastrobranche oder im Detailhandel arbeiten.
Mindestlöhne kosten Jobs
Mindestlöhne kann man vergleichen mit einer Lei-
ter, der die untersten Sprossen – die Jobs im Tief-
lohnbereich – abgesägt wurden. Mindestlöhne ver-
hindern, dass wenig qualifizierte Personen in den
Arbeitsmarkt einsteigen und sich weiterentwickeln
können. Gerade für sie erweisen sich Mindestlöhne
als Bärendienst. Denn Stellen für schlechter Qualifi-
zierte in kleinen Betrieben werden schlicht und ein-
fach verschwinden. Die Arbeitnehmer werden in
die Sozialhilfe abgeschoben.
Bürokratiemonster
Ein kommunaler Mindestlohn – also einer, der nur
für Beschäftigungen in der Stadt gilt – ist ein büro-
kratischer Albtraum. So müsste ein Reinigungsbe-
trieb mit Sitz in Wallisellen oder Seuzach lohnmäs-
sig abrechnen, welche Mitarbeiter wie viele Stunden
in der Stadt tätig sind. Und das müsste von der Stadt
kontrolliert werden, welche dafür die Lohnbuchhal-
tungen von Firmen durchleuchten muss.
Man kann die zusätzlichen Umtriebe und Kosten
bei den Betrieben, aber auch bei den Stadtverwal-
tungen nur erahnen …
Fazit: Der Mindestlohn taugt nicht zur Armutsbe-
kämpfung, weil der Verlust von Stellen droht. Zu-
dem ist er aufwendig und teuer in der Umsetzung.
Bürokratie ist kein Heilmittel für steigende Lebens-
haltungskosten.
Kanton Zürich