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Suizidhilfe jetzt in Alters- und Pflegeheimen

Wir erinnern uns an den Show-Down im Zürcher Parlament Ende Oktober 2022, als es um die Pflicht zu Suizidhilfe in allen Alters- und Pflegeheimen ging. Nur haarscharf konnte dies abgewendet werden. Nun tritt das Gesetz in Kraft, ohne dass private Institutionen zur Suizidhilfe verpflichtet sind.

Jan Leitz, Stv. Geschäftsführer EDU Kanton Zürich

Gewohnt kühl kommt die Medienmitteilung der Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli vom 13. April 2023 daher: «Bewohnende eines Alters- oder Pflegeheims, das von einer Gemeinde im Kanton Zürich betrieben wird oder von einer Gemeinde beauftragt ist, können in dessen Räumlichkeiten auf eigene Kosten Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Dafür hat der Regierungsrat nach einem entsprechenden Beschluss des Kantonsrates die gesetzlichen Grundlagen geschaffen.»

Abschliessend empfiehlt Rickli Pflegeeinrichtungen, die «gesetzlich nicht verpflichtet sind», dass sie öffentlich einsehbar ausweisen, ob die Bewohner in ihren Räumlichkeiten Suizidhilfe in Anspruch nehmen können oder nicht. Die Begründung der SVP-Gesundheitsdirektorin: «So kann die Möglichkeit der Sterbehilfe künftig bereits vor Eintritt in ein Alters- und Pflegeheim als Kriterium berücksichtigt werden.»

Diese Worte könnten gut auch von der FDP-Kantonsrätin und heutigen Nationalrats-Kandidatin Arianne Moser stammen. Wir erinnern uns an ihr Votum vom 23. Mai 2022 in der parlamentarischen Diskussion zum Thema: «Die Begleitung von todkranken Menschen ist aus meiner Sicht unnötig ausgegebenes Geld. Also die Begleitung von todkranken Menschen, diese noch lange mit Medikamenten vollzupumpen, damit ihr Zustand erträglich ist, ist auch volkswirtschaftlich nicht sinnvoll.»

Unseren Omas und Opas einen möglichst schmerzfreien Abschied zu ermöglichen, sei also «volkswirtschaftlich nicht sinnvoll»? Ernsthaft jetzt – Frau Moser? Das tönt etwas gar nach Yale-Professor Yusuke Narita, der gemäss New-York-Times vorschlägt, das Altern der Gesellschaft in Japan durch «Suizid der Alten» zu «lösen». Worte, die schrecklicher kaum sein können. Solche menschenverachtenden Grundhaltungen sind für die EDU absolut untolerierbar! Offensichtlich befinden wir uns in der Schweiz in einem Kulturkampf, den zu kämpfen sich um der Menschlichkeit willen lohnt: Kein «Stern für Ungeimpfte», keine Suizidpflicht für «unangenehme Alte, die nur viel Geld kosten»!

Wir leben mittlerweile in einer Schweiz, wie wir sie vor drei Jahren nicht für möglich hielten. Aber viele merken, dass es nötig ist, jetzt einen Wandel zu bewirken.
Gut, gibt es die EDU, die sich als Partei gegen solche Fehlentwicklungen einsetzt. Gut, gibt es zusätzlich die Bürgerrechtsbewegungen. Gut, gibt es viele Bürger und supergut auch viele Junge, die sich in der jungen EDU, bei Aufrecht, Freunde der Verfassung und Mass-voll engagieren. Sie kämpfen dafür, womit viele von uns einverstanden sind, aber sich kaum getrauen, sich entsprechend zu äussern, weil der mediale Druck zu gross ist. Einmal mehr wird deutlich: Es braucht mehr EDU-Vertreter im Nationalrat. Wählen Sie darum im Oktober eine der beiden EDU-Listen.

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