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Speichern die Zürcher Behörden Daten in China?

Die drei Kantonsräte Erich Vontobel (EDU), Erika Zahler (SVP) und Martin Huber (FDP) wollten vom Regierungsrat wissen, wie es um die Sicherheit der elektronischen Datenspeicherung des Kantons Zürich bestellt ist.

Sekretariat EDU Kanton Zürich

Gemäss Auskunft des Regierungsrates liegen die Daten des Kantons Zürich mehrheitlich in eigenen Rechenzentren (on premise) oder in privaten Rechenzentren von Lieferanten (private cloud) mit Datenstandort Schweiz. Vereinzelt kommen im Kanton Zürich auch öffentliche Cloud-Lösungen (public cloud) zum Einsatz mit Datenstandorten in Deutschland und Holland. Für kantonale Daten, die in einer ausländischen Cloud gespeichert oder verarbeitet werden, sind die Massnahmen grundsätzlich die gleichen wie bei einer Speicherung oder Verarbeitung im Inland. Somit lagert der Kanton Zürich also keine Daten beim chinesischen IT-Unternehmen Alibaba. Allerdings hat der Kanton keinen Einfluss auf den Standort von Daten, die er im Auftrag des Bundes auf dessen Systemen verarbeiten und speichern muss. Das betrifft z. B. die Bereiche Einwohnerkontrolle, Regionale Arbeitsvermittlung, Arbeitslosenversicherung oder Migration. Dabei kann es sich auch um besonders schützenswerte Personendaten handeln.
Laut dem Regierungsrat baut der Kanton Zürich zurzeit zwei Rechenzentren auf, in denen die kantonseigenen IT-Infrastrukturen konsolidiert werden und in denen ein sicherer Betrieb für sensitive Applikationen und Daten zur Verfügung stehen wird.

Cyber Polygon 2021

Die Kantonsräte wollten zudem wissen, ob der Kanton Zürich an der «Cyber Polygon 2021» teilnahm, mit der das WEF eine globale Cyberattacke simulieren und damit die Welt auf solche Ereignisse vorbereiten will. Nein, antwortete der Regierungsrat, der Kanton Zürich nahm an dieser Veranstaltung nicht teil. Der Fokus von «Cyber Polygon 2021» lag bei international tätigen Unternehmen aus der Privatwirtschaft. Es gibt vergleichbare internationale Übungen im Behörden- bzw. staatlichen Umfeld, an denen der Kanton Zürich sich beteiligt. Zudem erarbeitet das Amt für Informatik einen Vorschlag für die kantonale Cyberorganisation, wie die Sicherheit erhöht werden kann.