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Sara, lebst Du gerne? – JA!

EDU-Kantonsrat Erich Vontobel forderte in seiner Rede am «Marsch fürs Läbe» vom 16. September in Zürich ein Umdenken in der Gesellschaft und den Schutz des menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod.

Rede von EDU-Kantonsrat Erich Vontobel am Marsch fürs Läbe vom 16. September in Zürich-Oerlikon

Grüezi mitenand, guten Tag liebe Freunde des Marsch fürs Läbe

Ich bin beeindruckt, dass sich hier Jahr für Jahr so viele Leute versammeln, um die Öffentlichkeit auf ein grosses Unrecht aufmerksam zu machen. Um dagegen zu protestieren, dass Ungeborene nach wie vor getötet und entsorgt werden dürfen. Und dies in einem so genannt zivilisierten Land mit christlichen Wurzen. Einem Land, dessen Bundesverfassung mit den Worten ‘Im Namen Gottes’ beginnt. Das alles passt doch einfach nicht zusammen. Dieses Bewusstsein müssen wir auch durch Veranstaltungen wie der Marsch fürs Läbe in die Köpfe der Leute bringen. Es muss ein Umdenken stattfinden. Das hemmungslose Töten der Schwächsten unserer Gesellschaft muss aufhören.

Mein Name ist Erich Vontobel. Ich bin verheiratet, Vater von drei erwachsenen Kindern – und neben meinem normalen 80%-Job – als EDU-Kantonsrat im Zürcher Parlament tätig. Die EDU, um es in wenigen Worten zu sagen, ist eine politische Partei von bekennenden Christen und macht bürgerliche Politik. Eines unserer Kernanliegen ist der Schutz des menschlichen Lebens, und zwar von der Zeugung bis zum natürlichen Tod.

Vor diesem Hintergrund haben wir beispielsweise vor 10 Jahren im Zürcher Kantonsrat ein Postulat mit dem Titel ‘Babyfenster auch im Kanton Zürich wichtig und notwendig’ eingereicht. Eine Mehrheit des Parlamentes hat damals diesen Vorstoss unterstützt und den Regierungsrat damit gebeten in einem Bericht zum Thema Stellung zu nehmen. Das Medienecho war gross. Die Regierung hat sich dann allerdings hinter juristischen Argumenten versteckt und schliesslich gesagt, dass Einrichtung und Betrieb von Babyfenstern keine ursprünglich staatliche Aufgabe sei. Aber immerhin stand am Schluss des Berichtes, dass sich die Regierung einer privaten Initiative zur Eröffnung eines Babyfensters nicht entgegenstellen würde. – Diese Aussage zusammen mit der Tatsache, dass die Mehrheit des Parlamentes hinter unserem Vorstoss gestanden ist, mag der Auslöser dafür gewesen sein, dass kurz darauf im Spital Zollikerberg ein Babyfenster eingerichtet worden ist.

Wenn wir heute – 10 Jahre später – zurückschauen, können wir zur Kenntnis nehmen, dass erstens etwas bewirkt wurde und zweitens zwei Babys im Zollikerberg ins Babyfenster gelegt worden sind. Gut möglich, dass also zwei Menschenleben gerettet worden sind. Es hätten aber vermutlich auch mehr sein können. Deshalb hat die EDU kürzlich überprüft, ob es in Sachen Babyfenster im Kanton Zürich Handlungsbedarf gibt. Das Resultat war klar: das Babyfenster im Spital Zollikerberg muss im Internet und zum Beispiel in Arztpraxen bekannter gemacht werden. – Bei der Anfahrt zum Spital muss das Babyfenster ausgeschildert sein, weil es sonst kaum auffindbar ist. Zudem wäre es an der Zeit, im bevölkerungsreichsten Kanton der Schweiz ein zweites Babyfenster einzurichten. Vorschlag: im Raum Winterthur.
Am 28. August, haben wir deshalb nach 10 Jahren ein weiteres Postulat eingereicht. Mit dem Titel ‘Babyfenster im Kanton Zürich: Für mehr Sichtbarkeit, Aufklärung und Erweiterung’. Wir hoffen, dass die Medien das Thema auch dieses Mal aufnehmen, die Regierung einlenkt und etwas in unserem Sinn bewirkt werden kann.

Babyfenster können unter anderem dazu beitragen, dass die eine oder andere Abtreibung verhindert wird. Und das ist dringend nötig.

Denn Abtreibungen töten und verhindern damit, dass Menschen geboren werden und – wie wir, die wir heute hier sind – leben dürfen.

Abtreibungen werden zum Beispiel auch dann durchgeführt, wenn man bei Ungeborenen das so genannte Down-Syndrom diagnostiziert. Gemäss der Zeitung ‘Der Bund’ vom 21. März 2014 treiben 90 Prozent der Frauen, deren Kind auf Trisomie 21 (sprich Down-Syndrom) positiv getestet wurde, ab. Das heisst, man tötet diese Menschen im Mutterleib und verwehrt ihnen damit das Recht auf Leben. Es stellt sich die Frage, wie sich Menschen mit Down-Syndrom selbst zu ihrem Leben äussern würden.

Um dies beispielshaft aus erster Hand zu erfahren, habe ich meine Nichte Sara mitgebracht.
Sara kommt auf die Bühne. Begrüssung.
Sara ist 20 Jahre alt und hat das Down-Syndrom. Hören Sie jetzt dann gut zu. Nachdem Sie Sara gehört haben, können Sie selbst entscheiden, wie Sie über die Frage denken, ob unsere Gesellschaft über Leben oder Tod solcher Menschen entscheiden sollte.


Sara, ich freue mich, dass Du heute mit mir auf die Bühne gekommen bist und ich Dir ein paar Fragen stellen darf.
Die Leute sind schon ganz gespannt, was Du Ihnen sagen wirst.

Meine erste Frage:
Sara, lebst Du gerne?
JA!
Dann noch eine zweite Frage:
Was machst Du besonders gerne?
Musik hören, …

Danke vielmals Sara für dieses kleine Interview. Ich bin sicher, dass jemand hier Fotos gemacht hat, und Du dann für Deinen mutigen Auftritt ein Bild als Erinnerung bekommst :-).

Liebe Freunde des Marsch fürs Läbe. Ich glaube es ist jedem klar, dass wirklich niemand ein Recht hat, zu entscheiden, ob ein Mensch geboren werden darf oder vorher umgebracht werden soll.
Solches steht uns einfach nicht zu.

Kämpfen wir gemeinsam weiter, bis diese Kultur des Todes ein Ende hat.

Herzlichen Dank.

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Zeitschrift “Standpunkt”

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