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Lärmsanierung durch Flüsterbeläge auf Staatsstrassen

Der reiche Kanton Zürich muss abklären, ob Flüsterbeläge statt Tempo 30 den Verkehrslärm auf Staatsstrassen besser reduzieren könnten. Im Aargau sind Flüsterbeläge bereits Realität.

Thomas Lamprecht EDU-Kantonsrat, Bassersdorf

Ich fordere vom Regierungsrat einen Bericht, wie eine Lärmsanierung durch Flüsterbeläge umgesetzt werden könnte. Es soll aufgezeigt werden, welche Strecken der Staatsstrassen – mit Überschreitung der Immissionsgrenzwerte – unter Berücksichtigung der Lärmreduktion durch Flüsterbeläge anstelle Temporeduktionen saniert werden könnten. Die Mehrkosten sind aufzuzeigen.

Strassen mit Flüsterbelägen sanieren ist effizient

Was hat mich zu diesem Vorstoss motiviert? Ich staunte, dass auf den neueren Autobahnen in Italien der Verkehrslärm kaum wahrnehmbar ist. Kann sich Italien Flüsterbeläge finanziell leisten und das reiche Zürich nicht?
Dass es auch anders geht, zeigt der Kanton Aargau. Als erster Deutschschweizer Kanton setzte er konsequent auf Flüsterbeläge und hat inzwischen 70 km eingebaut. Innerorts ist dies in vielen Gemeinden Standard geworden. Der Kanton Aargau konnte auf die guten Erfahrungen der Westschweizer Kantone zurückgreifen. Seither haben sich Delegationen aus 15 weiteren Kantonen im Aargau kundig gemacht, nur die Zürcher noch nicht.
Effektiv gibt es drei Möglichkeiten, den Lärm an der Quelle zu reduzieren: Leise Reifen, lärmarme Beläge und Geschwindigkeitsanpassungen. Die Vorschriften für Reifen sind jedoch auf Bundesebene geregelt. Bleiben noch die Beläge und die Geschwindigkeit.
Eine Tempo-Reduktion von 50 auf 30 ergibt lediglich ca. 2,5 dB(A) Lärmsenkung. Mit modernen Flüsterbelägen werden Lärmsenkungen von rund 6 dB(A) erzielt, laut Bundesamt für Umwelt sogar bis 8 dB. Dieses Potential möchten meine Mitunterzeichner und ich nutzen.

Der Rat überwies das Postulat mit 86 zu 80 Stimmen. Die Kantonsregierung hat nun zwei Jahre Zeit, einen Bericht auszuarbeiten.