Judenhass ist wieder populär
Im Krieg, den Israel gegen die Hamas führt, um die immer noch mehr als 100 Geiseln zu befreien, ist nichts, wie es scheint. Haben Israelis am 7. Oktober 2023 den Gazastreifen gestürmt, über 1000 Palästinenser massakriert und 200 von ihnen nach Jerusalem verschleppt?
Was ist sonst der Grund für den weltweiten Judenhass?
Daniel Suter Geschäftsführer EDU Kanton Zürich, Winterthur
Im Juni kamen je gut 150 Personen auf Einladung der EDU nach Winterthur und Zürich, um sich aus erster Hand über die Lage in Israel und Gaza zu informieren. Der bekannte messianische Reiseführer und Referent Michael Schneider aus Jerusalem sprach zum Thema «Israel und die Welt nach dem 7. Oktober – zwischen der Wahrheit Gottes und den Lügen der Welt».
Wer derzeit die Anschuldigungen gegen Israel hört, könnte fast glauben, die Israelis hätten am 7. Oktober 2023 den Gazastreifen gestürmt, 1200 Palästinenser massakriert und
mehr als 200 von ihnen nach Jerusalem verschleppt: Studenten auf der ganzen Welt demonstrieren gegen Israel, werfen der Regierung in Jerusalem Völkermord vor, mehrere Länder haben die diplomatischen Beziehungen abgebrochen, und die Ankläger am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag haben einen Haftbefehl gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beantragt. Israel ist international so isoliert wie noch nie, obwohl es lediglich die Geiseln befreien und verhindern will, dass sich der grösste Pogrom an Juden seit dem Holocaust fortsetzt.
Die Terroristen der Hamas können angesichts dieser verkehrten Welt feiern: Sie haben bewiesen, dass Verbrechen sich lohnen.
Wiedererwachter Judenhass
Michael Schneider stellt zunehmenden Judenhass in Europa fest. Der Antisemitismus stieg seit dem 7. Oktober sprunghaft an und ebenso die Einwanderungszahlen nach Israel. Die israelfeindlichen Proteste an den Unis sprechen eine deutliche Sprache.
Juden fühlen sich nicht mehr sicher. Einige sprechen von einem globalen Ausnahmezustand für das jüdische Volk. Zu Recht, wie auch der Messerangriff eines Teenagers auf einen Juden in Zürich zeigt. Die Juden verlassen Europa. An ihrer Stelle überfluten radikale Islamisten den Kontinent. Gekommen sind sie als Flüchtlinge; jetzt fordern sie auf unseren Strassen lautstark das Kalifat – das islamische Gottesreich – mitsamt Scharia. Die islamische Einwanderung ist laut Schneider eine tickende Zeitbombe. Es geht radikalen Muslime nicht nur um Israel; es geht auch um die Christen. Er erinnert an das Sprichwort: «Am Schabbat töten wir das Volk der Thora. Am Sonntag töten wir das Volk des Indschil (Neues Testament).» Im Westen findet ein Religionskrieg statt, in Israel ein Existenzkrieg, stellt Schneider besorgt fest.
Mit anderen Worten: Der Hass auf die Juden ist der Anfang, dem folgt der Hass auf die Christen. Beides entspringt dem Hass auf Gott. Es scheint, dass sich die Gotteshasser aller Völker, Religionen und Ideologien die Hand reichen zum gemeinsamen Kampf gegen den HERRN und seinen Gesalbten. Aus biblischer Sicht ein aussichtsloses, aber nicht minder blutiges Unterfangen für alle. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass das Bekenntnis zu Jesus einen steigenden Preis hat.
«Palästina» anerkennen?
Den islamischen Drohgebärden versuchen westliche Staaten wie Spanien, Irland und Norwegen mit einer feigen und naiven Beschwichtigungs-Politik zu begegnen. Mit ihrer Entscheidung, »Palästina« als eigenständigen Staat anzuerkennen, haben sie den Terroristen ein Geschenk gemacht, wofür die Hamas diese Staaten umgehend lobte.
«Was ist die Botschaft dieser Handlung?», fragt Schneider und antwortet: «Tötet die Juden und ihr bekommt einen eigenen Staat. Terror zahlt sich aus.» Dadurch wird die Hamas nur ermutigt, so weiterzumachen, was einem Frieden schadet. Spanien fordert sogar ein «Palästina» vom Jordan bis ans Mittelmeer, also die Vernichtung Israels. Das erinnert an den spanischen Antisemitismus und die Judenvertreibung im 15. Jahrhundert. Der Geist der spanischen Inquisition ist also wieder in der Regierung angekommen.
Was für eine Schande für Europa!
Michael Schneider zitierte in seinen Ausführungen aus Jesaia 54,17 «Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die dich vor Gericht verklagt, wirst du widerlegen.» Die Wahrheit dieser Aussage bekräftigte er mit Beispielen:
Irans Angriff
Iran und seine Verbündeten im Libanon und Jemen griffen Israel im April 2024 mit etwa 350 Raketen und Drohnen an. Die israelische Flugabwehr konnte mit internationaler Hilfe 99 Prozent in der Luft abfangen. In Israel gab es Schäden und ein schwerverletztes Mädchen durch herabstürzende Trümmerteile.
Einen Monat später sind Irans Präsident Ebrahim Raisi und der Aussenminister bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommen.
Fluch-Rede
Der türkische Parlamentarier Hasan Bitmez hielt im Dezember 2023 vor der Grossen Nationalversammlung der Türkei eine Hassrede gegen Israel.
Nachdem er den Zorn Allahs auf Israel herabgewünscht hatte, verstarb er auf der Stelle an einem Herzinfarkt.
Skandalös falsche Opferzahlen
Weiter weist Schneider auf die gefälschten, von der UNO publizierten und weltweit verbreiteten Opferzahlen hin. Wenn es darum geht, Israel anzuprangern, läuft leider auch der UN-Generalsekretär António Guterres immer wieder zur Hochform auf.
So bezifferte das UN-Office for Coordination of Humanitarian Activities (OCHA) am 6. Mai die palästinensischen Opferzahlen auf knapp 35’000 davon rund 9’500 Frauen und 14’500 Kinder. Als Quelle wird jeweils das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium genannt. Für viele war die Hamas-Statistik der ultimative Beweis, dass Israel einen unmoralischen Krieg gegen die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen führt, ja, einen Genozid beabsichtigt.
Das Problem: Diese Zahlen sind nicht nur übertrieben. In der Gesamtzahl der Toten sind auch die Kämpfer der Hamas enthalten; das Hamas-Ministerium und das UNO-Amt machen keinen Unterschied zwischen Terroristen und Zivilisten.
Doch am 8. Mai veränderten sich die Zahlen der UNO urplötzlich, wie Schneider sagt und was auch die «Jüdische Allgemeine» Ende Juni berichtete. Nun waren 5’000 tote Frauen und 7’800 getötete Kinder zu beklagen – ein dramatischer Rückgang um fast die Hälfte. Auch diese neuen Zahlen stammen vom Gesundheitsministerium der Hamas. Es ist gut möglich, dass auch sie noch zu hoch sind – insbesondere darum, weil das Ministerium für knapp 10’000 angeblich getötete Personen keine Identifikation vorweisen kann.
All dies wirft ein denkbar schlechtes Licht auf die UNO und namentlich auf den Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Man muss davon ausgehen, dass die UNO die Welt munter weiter anlügt, wenn es um Israel geht, denn Fehler und Lügen haben ja keine Konsequenzen. Und tatsächlich wurde Israel zwischenzeitlich angelastet, Menschen in Massengräber verscharrt zu haben. Diese gab es aber laut der «Jüdischen Allgemeine» schon, bevor Israels Armee in die betreffenden Gebiete vorgerückt ist.
Kriegsverbrechen?
Weitere falsche Behauptungen kommen laut Schneider vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Der Chefankläger Karim Khan hat Haftbefehle gegen Präsident Netanjahu und Verteidigungsminister Galant gefordert. Planvoll und systematisch habe Israel eine «totale Belagerung des Gazastreifens» verfolgt, «Hunger als Kriegsmethode» eingesetzt und «kollektive Gewaltakte gegen die Zivilbevölkerung» verübt.
Schneider hebt demgegenüber hervor, dass sich Israels Armee redlich bemüht, zivile Opfer zu vermeiden. Sie tut mehr, als es das humanitäre Völkerrecht verlangt. So hat die israelische Armee Millionen von Flugblättern abgeworfen, Millionen von SMS verschickt, Hunderttausende Telefongespräche geführt, um Schaden an palästinensischen Zivilisten zu verhindern. Dies war auch darum nötig, weil vor allem Ägypten verhindert hat, dass die 2,2 Millionen Zivilisten in Gaza das Kriegsgebiet verlassen konnten. Dies hat Premierminister Netanjahu in seiner Rede vor dem US-Kongress Ende Juli bestätigt.
Menschliche Schutzschilde
Netanjahu wirft der Hamas vor «alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um palästinensische Zivilisten in Gefahr zu bringen». Sie hätten etwa Raketen aus Schulen, Krankenhäusern und Moscheen abgefeuert. Netanjahu zitierte einen Führer der Hamas, welcher in den sozialen Medien palästinensische Frauen und Kinder als «hervorragende Schutzschilde» pries. Für Israel ist jeder Tod eines Zivilisten eine Tragödie, für die Hamas eine Strategie, schloss der Premier.
Als Beispiel können die vier befreiten Geiseln dienen, unterstreicht Schneider. «Wo waren sie versteckt? Bei palästinensischen Zivilisten: bei Journalisten, Ärzten und bei einem Lehrer der UNRWA-Schule.»
Weiter zitiert er aus einem E-Mail die Sicht eines an Jesus Gläubigen Palästinensers aus Gaza: «Wir beten für Israel. Kämpft weiter gegen die mörderische Terrorgruppe Hamas. Am Tod von Zivilisten ist sie schuld und nicht die israelische Armee. Die Hamas nimmt den Tod von Zivilisten gezielt in Kauf, um die Weltmeinung gegen Israel aufzubringen. Wüsste ich, wo eure Geiseln sind, hätte ich eure Armee informiert. Ich fürchte mich nicht mehr. Dank Jesus Christus bin ich von der Finsternis ins Licht gekommen.»
Israel hält Völkerrecht ein
Die zivilen Opferzahlen im Gaza-Krieg sind im Vergleich zu Kriegen in Wohngebieten in anderen Ländern signifikant kleiner, so der Militärexperte John Spencer von der US-Militärakademie West Point.
Er schreibt in einem Artikel von Mitte Juli: «Die Wahrheit ist, dass Israel die Gesetze des bewaffneten Konflikts gewissenhaft befolgt und trotz enormer Herausforderungen viele Schritte unternommen hat, um zivile Opfer zu vermeiden. Das israelische Militär war mit über 40’000 Hamas-Kämpfern konfrontiert, die in und unter zivilen Gebieten, wie Krankenhäusern, Moscheen, Schulen und Einrichtungen der UNO an die 700 Kilometer an Verteidigungs- und Angriffstunneln angelegt hatten. Die Hamas war mit über 15’000 Raketen und einer ganzen Palette an Kleinwaffen und Granatwerfern ausgerüstet.
Sie hielt über 200 Geiseln fest, verkleidete sich als Zivilisten und benutzte gewöhnliche Gaza-Bewohner als menschliche Schutzschilde. Dadurch wollte sie externe Akteure, insbesondere die USA manipulieren, damit sie Israel drängen, einem Waffenstillstand zuzustimmen.»
Hunger in Gaza?
Michael Schneider kann anhand von zahlreichen Bildern und Videos zeigen, dass die Märkte in Gaza voll von Lebensmitteln sind. Niemand muss hungern. «Die Menschen im Gazastreifen erhalten dreimal mehr Lebensmittel als alle anderen Völker in Konfliktgebieten der Welt.» Wenn es zu Engpässen kommt, ist das, weil die Hamas die Transporter mit gespendeten Lebensmitteln und Medikamenten plündert und auf dem Schwarzmarkt an die Palästinenser verkauft. Ist das nicht ein komplettes Versagen der UNRWA bzw. Komplizenschaft mit der Hamas?
Dem pflichtet Premier Netanjahu vor dem US-Kongress bei: «Wenn es Palästinenser im Gazastreifen gibt, die nicht genug Nahrung bekommen, dann nicht, weil Israel sie blockiert.» Insgesamt seien 40’000 LKW’s mit einer halben Million Tonnen Lebensmittel nach Gaza gelangt. Grund für das Leiden der Bevölkerung sei, dass die Hamas humanitäre Güter stehle.
Abschliessend betont Michael Schneider, dass Israel wie jeder andere Staat dieser Welt das Recht hat, sich zu wehren, seine Bürger zu schützen, die Geiseln zu befreien, künftige Angriffe der Terroristen zu verhindern und weiteren Beschuss aus Gaza zu unterbinden.
Er fügt hinzu, dass die Hamas es in der Hand hat, den Krieg jederzeit zu beenden. «Nicht vergessen: Wir hatten am 6. Oktober einen Waffenstillstand; wir können ihn morgen haben und den Krieg beenden, wenn sie die Geiseln freigeben und ihre Waffen niederlegen.»
Taumelbecher
Gemäss Michael Schneider geht es in diesem Konflikt um Jerusalem. Jerusalem soll wieder unter muslimische Hand, damit nicht der Messias sein Friedensreich von dort her regieren kann. Der Prophet Sacharja (12,2) spricht davon, dass Jahwe Jerusalem zu einem Becher macht.
Wer sich den Becher aneignen will und daraus trinkt, wird taumeln, fällt in einen Rausch, kriegt Halluzinationen, ist nicht mehr Herr seiner Sinne. Aus Schneiders Sicht beschreibt das gut die Wahnvorstellungen über die Juden, den abgrundtiefen Judenhass, den Blutrausch beim Abschlachten von Juden, die Todessehnsucht der Märtyrer, die ihr Leben geben, um möglichst viele Juden mit in den Tod zu reissen. Aus diesem Becher trinken in vollen Zügen auch viele linke Politiker, hochrangige UNO-Funktionäre, Intellektuelle und Journalisten. Selbst Christen nippen daran.
Die Taten der Hamas werden «eingeordnet», in «Kontext gestellt». Mit anderen Worten: Sie werden heruntergespielt. An vorderster Front der Verharmlosung standen die UN-Sonderbeauftragte Francesca Albanese und ihr Generalsekretär António Guterres. Sie haben Millionen von Mitläufern, die mit ihnen die Fahnen der Hamas ehren.
Wie beten?
Wer sich auf die Seite des jüdischen Volkes stellt, wird zusehends unter den gleichen Druck geraten, wie sie. Schneider fordert die Zuhörer auf, ein Fenster nach Jerusalem zu öffnen – wie der Prophet Daniel in Babylon – und das Wohlergehen Israels zu erflehen, Gott zu fragen, was man selbst dazu beitragen kann. Als Tipp fürs Beten empfiehlt er: «Betet Bibeltexte wie beispielsweise Sacharja 8. Das bewahrt davor, eigene politische oder theologische Ansichten ins Gebet hineinzuziehen.» Wenn wir die Worte Gottes beten, beten wir nach seinem Willen, wie der Prophet Daniel, der nach den Worten von Jeremia, Kapitel 25 betete. Ein weiser Rat!
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