Geschlechtsidentität und -Umwandlung
EDU-Kantonsrat Roger Cadonau hat zusammen mit Elisabeth Pflugshaupt (SVP, Gossau) ein Postulat eingereicht. Darin wird der Regierungsrat gebeten, aufzuzeigen, wie die Aufklärung und Begleitung von Jugendlichen, die mit Fragen der Geschlechtsidentität zu kämpfen haben, und ihren Sorgeberechtigten umgesetzt wird und welche Möglichkeiten bestehen, dass irreversible Eingriffe bis zur Volljährigkeit nach schweizerischem Zivilgesetzbuch abgewendet werden können.
Leider wurde das Postulat vorerst von der EVP nicht mitgetragen und nur von der SVP unterstützt.
Roger Cadonau EDU-Kantonsrat, Wetzikon
In Zeiten, in denen Influencer auf den sozialen Medien Kinder und Jugendlich immer stärker beeinflussen, erstaunt es nicht, dass die Zahlen von Betroffenen von Genderdysphorie kritisch betrachtet werden.
So ist bei weiblichen Personen die Zahl der geschlechtsangleichenden Operationen überproportional stark gestiegen. Heute machen Frauen 70% aller geschlechtsangleichenden Operationen aus. Bei Teenagermädchen, die eine Geschlechtsbehandlung wollten, beträgt der Anstieg das 40-zigfache im Vergleich zum vorigen Jahrzehnt. Laut Rundschau/SRF vom 17. Januar 2024 wird mancherorts bei einer Geschlechtsangleichung mittels Hormone und bei Operationen zu wenig sorgfältig abgeklärt, was später bereut werde. Mehrere Eltern und Betroffene kritisierten das Tempo der verordneten Massnahmen. Auch in England wurde dies erkannt und der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) hat im März entschieden, die Verschreibung von Pubertätsblockern, die die Produktion der Geschlechtshormone hemmen und die Pubertät aufhalten, bis auf weiteres einzustellen.
Nur zu oft wird bei diesem Thema auch verschwiegen, dass betroffenen Kindern und Jugendlichen eine überproportionale Suizidalität aufweisen: Laut einer kanadischen Studie haben transsexuelle Jugendliche ein 5-fach höheres Risiko für Suizidgedanken und ein 7.6-fach höheres Risiko für einen Suizidversuch. Ein sorgfältiger Umgang mit der Thematik und den Betroffenen drängt sich dementsprechend geradezu auf. Zu rasche Geschlechtsangleichungen sind daher kaum je ein Segen.
Gerade in der Pubertät, in der jeder Mensch auf der Suche nach seiner Identität ist, sind Kinder und Jugendliche stark beeinflussbar – in der heutigen Zeit, wo Influencer und soziale Medien ein Hauptbestandteil des Medienkonsums darstellen, fällt diese Prägung umso mehr ins Gewicht. Es braucht Mut, schnelle «Antworten» in Frage zu stellen – ganz speziell dann, wenn sie schwerwiegende Behandlungen und irreversible Folgen mit sich bringen. Man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob Minderjährige in der Lage sind, die Hintergründe und Auswirkungen solcher Behandlungen richtig zu erfassen, wo doch dieselben Jugendlichen massiv beeinflusst werden können. Oder anders formuliert: Jugendliche können sich nicht für ein Tattoo entscheiden, für eine Operation der Geschlechtsteile jedoch schon? Come on!
Da es keine gesicherten Erkenntnisse gibt, sind die Postulanten der Meinung, dass das Vorsorgeprinzip angewendet werden muss und daher der Zugang zu irreversiblen Eingriffen zur Geschlechtsumwandlung nur Personen vorbehalten sein sollte, die nach schweizerischem Zivilgesetzbuch volljährig sind, um so übereilte Behandlungen mit irreversiblen Folgen vor dem Erwachsenenalter zu vermeiden.
Ebenso muss die Betreuung von Jugendlichen, die mit Fragen der Genderidentität zu kämpfen haben, verstärkt werden, indem bis zu ihrer Volljährigkeit nichtmedizinische und umkehrbare Ansätze angewendet werden.
Abschnitt für Desktop / Tablet