Ganzheitlich unternehmerisch denken

Die Volksinitiative «Mehr Geld für Familien» will die Familienzulagen im Kanton Zürich substanziell erhöhen. Kinderzulagen sollen neu mindestens Fr. 300 und Ausbildungszulagen mindestens Fr. 375 betragen. Da diese Zulagen hauptsächlich von den Unternehmen finanziert werden, stehen diese höheren Familienzulagen kritisch gegenüber. Was heisst das für Unternehmen wie das KMU von Thomas Lamprecht?

Thomas Lamprecht EDU Kantonsrat, Bassersdorf

Familien leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Familienzulagen unterstützen Betreuung, Unterhalt und Ausbildung der Kinder. Vielfach verhindern sie Familienarmut. Denn jährliche Mehreinnahmen von 600, 1200 oder 1500 Franken pro Kind entlasten die Familien spürbar. Das ist für mich als Geschäftsführer des KMU «Lamprecht Schreinerei» in Bassersdorf wichtig, denn gesunde Familien sind wichtiger als kurzfristiges betriebswirtschaftliches Denken. Als Unternehmer mit sechs Angestellten denke ich ganzheitlich und habe ein grosses Interesse an stabilen Familien, denn das ergibt auch stabile, leistungsbereite Mitarbeiter.

Das lasse ich mir auch etwas kosten und bin darum gerne bereit, statt 1,2 % neu 1,7 % Arbeitgeberbeiträge zu bezahlen.
In den letzten drei Jahren hat die Hälfte aller Kantone die Familienzulagen erhöht. Der Kanton Zürich hingegen hat sie seit 12 Jahren nicht mehr erhöht und liegt darum im Ranking der Kantone zurzeit nur auf Platz 20. Viele der anderen Kantone profitieren dabei vom neuen Finanzausgleich. Das heisst rudimentär gesagt: Wir Zürcher sponsern die höheren Familienzulagen in anderen Kantonen. Und für die eigenen Kinder in Zürich sind wir ein Armenhaus und tun uns so schwer mit einer längst fälligen Erhöhung. Deshalb stimme ich als Unternehmer für diese Initiative.