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Der «Sarco»-Sarg – der schleichende Tod unserer Moral

Stellen Sie sich vor, Menschen steigen freiwillig in Kapseln, um zu sterben. Diese Kapseln, oft idyllisch an einem Seeufer, in einem Wald oder in den Bergen platziert, sollen ein «schöner» Ort zum Sterben sein. Ein Knopf wird gedrückt, die Kammer füllt sich mit Stickstoff, und nach wenigen Minuten ist die Person tot. Die Leiche bleibt noch eine Weile in der Kapsel, um sicherzustellen, dass das Leben vollständig erloschen ist. Dystopische Zukunft? Leider Realität!

Jan Leitz EDU Dübendorf, stv. Geschäftsführer EDU Kanton Zürich

Im jüngsten Fall in der Schweiz wurden die Betreiber der sogenannten Sarco-Kapsel glücklicherweise verhaftet. Zwar ist bei uns der assistierte Suizid legal. Doch in diesem Fall könnte die Durchführung selbst gegen die Produktsicherheitsgesetzgebung und das Chemikaliengesetz verstossen haben. Es zeigt sich: Selbst wo Selbstmord legal ist, gibt es doch noch Grenzen.

Das Thema ist nicht neu – aber nicht von gestern

Das Thema assistierter Suizid ist nicht neu, doch die Entwicklungen der letzten Jahre geben Anlass zur Sorge. Vor allem in Nordamerika wird der Druck auf ältere und schwerkranke Menschen immer grösser – sie gelten als Belastung für die Familie und/oder die Gesellschaft. In Kanada wurde das Programm mit dem euphemistischen Akronym MAID («Medical Assistance in Dying») etabliert. Hier wird Suizid nicht nur erlaubt, sondern aktiv als Lösung für Menschen angeboten, die «zur Last fallen». Was als Hilfe für unheilbar Kranke begann, dehnt sich immer weiter aus.
In Europa ist diese Entwicklung zwar noch nicht so weit fortgeschritten, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch hier ähnliche Programme salonfähig werden.

Wieso ist Selbstmord immer falsch?

Es gibt eine unausgesprochene Wahrheit: Jeder weiss, dass Selbstmord falsch ist. Schon das Wort «SelbstMORD» zeigt, wie schwerwiegend diese Tat ist. Doch die moderne Gesellschaft versucht, die Härte des Begriffs zu mildern. In sozialen Medien wie YouTube oder Facebook wird das Wort «Suizide» oft zensiert, und stattdessen der Begriffe «un-alive oneself» verwendet, um Sperrungen zu vermeiden. Auch in der deutschen Sprache wird lieber von «Selbsttötung» oder «Suizid» gesprochen. Diese sprachliche Weichzeichnung vernebelt jedoch die moralische Wahrheit: Selbstmord ist und bleibt Mord – ein Verbrechen gegen das eigene Leben.
Selbstmord widerspricht dem grundlegendsten Prinzip der menschlichen Existenz: dem Selbsterhaltungsprinzip. Dieses Prinzip ist Teil des Naturgesetzes, welches tief in uns allen verankert ist. Jedoch wird jemand in dem Moment, in dem er sich selbst tötet, gleichzeitig Täter und Opfer – er teilt sich selbst in zwei Teile.

Das Naturgesetz als Fundament unserer Ethik

Aber warum ist das so? Warum ist es falsch, sich selbst zu töten? Kann man das beweisen? Die Antwort ist überraschend: Nein, das kann man nicht.
Man kann ein erstes Prinzip, ein Axiom, nicht beweisen. Ähnlich wie in der Mathematik gibt es auch in der Ethik grundlegende Prinzipien, die nicht bewiesen, sondern nur erkannt werden können. In der Mathematik sind es Axiome wie «A = A» oder «A+B = B+A». Diese Voraussetzungen werden nicht bewiesen, sondern als Grundlage akzeptiert. Alles weitere baut darauf auf.
Genauso funktioniert ethisches Denken. Wir beginnen mit bestimmten Prinzipien, die wir einfach wissen. «Es ist falsch zu morden» – das wissen wir intuitiv. «Du sollst Vater und Mutter ehren» – auch das ist tief in uns verwurzelt.
Diese Grundsätze sind nicht beweisbar, sondern sind allen aufs Herz geschrieben.
Doch in der modernen Welt scheinen wir dieses Naturgesetz immer mehr zu leugnen. Wir tun so, als ob wir es nicht kennen oder es keine Bedeutung hätte. Wir verneinen es, um unseren eigenen egoistischen Zielen zu folgen, ohne zu merken, dass wir uns damit selbst schaden. Und wenn wir diesen Weg weitergehen, wird der Tod zur normalen Option. Wir beginnen, uns selbst zu töten – und wir haben damit bereits angefangen.

Eine Gesellschaft auf Abwegen

Es ist erschreckend, wie schnell sich diese Idee des assistierten Suizids verbreitet hat. Was als Ausweg für unheilbar Kranke gedacht war, wird nun immer mehr als «Lösung» für gesellschaftliche Probleme präsentiert. Alte und kranke Menschen werden subtil unter Druck gesetzt, ihr Leben zu beenden, um «nicht zur Last zu fallen».
Die Sarco-Kapsel, die in der Schweiz für Aufsehen sorgt, ist nur ein Symbol für den schleichenden Tod unserer moralischen Werte.
Eine Gesellschaft, die den Tod als Lösung fördert, ist auf einem gefährlichen Weg. Selbstmord, egal ob assistiert oder nicht, ist immer falsch, weil er gegen das Naturgesetz verstösst. Der Mensch ist zum Leben bestimmt, nicht zum Sterben. Doch wenn wir weiter den einfachen Weg wählen und das Naturgesetz ignorieren, werden wir uns selbst zerstören – körperlich und moralisch.
Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Wollen wir in einer Welt leben, in welcher der Tod als «Lösung» akzeptiert wird? Oder wollen wir eine Gesellschaft, die das Leben in all seinen Facetten schätzt und verteidigt?

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