Bitcoin – Teufelszeug oder Segen?
Bitcoin auf der politischen Agenda – die EDU-Bezirke Dietikon und Pfäffikon erhielten am 27. und 28. Februar im «Mis Kaffi» Dietikon und im «Rössli» Illnau Einblicke in die Zukunft des Geldes.
Jan Leitz, stellvertretender Geschäftsführer EDU-Kanton Zürich
Dass Bitcoin längst kein Randthema mehr ist, zeigt die jüngste politische Entwicklung in den USA: Donald Trump hat die Kryptowährung auf höchste Regierungsebene gehoben und signalisiert damit, dass digitale Währungen im geopolitischen Wettbewerb eine zunehmend zentrale Rolle spielen. Diese Dynamik spiegelt sich auch in der Schweiz wider – auch innerhalb der EDU.
Im Bezirk Dietikon und Pfäffikon fanden kürzlich zwei Bitcoin-Anlässe statt, bei dem das Thema aus einer wirtschaftlichen, technischen und sogar biblischen Perspektive beleuchtet wurde.
Ein Abend mit Tiefgang: Samuel Kullmann klärt auf
Gehalten wurden die Vorträge vom Berner EDU-Grossrat Samuel Kullmann, der sich seit über zehn Jahren intensiv mit Bitcoin beschäftigt. Anstatt direkt mit der Kryptowährung zu beginnen, stellte Kullmann zunächst eine grundlegende, aber oft übersehene Frage: Was ist Geld überhaupt?
Mit diesem Einstieg gelang es ihm, das Publikum für die Grundmechanismen unseres heutigen Finanzsystems zu sensibilisieren. Dabei wurden zentrale Aspekte wie Inflation, Kaufkraftverlust und staatliche Kontrolle über Geldströme beleuchtet – Themen, die angesichts der globalen Wirtschaftslage immer mehr Menschen beschäftigen.
Bitcoin und seine Missverständnisse
Nach dieser Einführung ging Kullmann auf die gängigen Vorurteile gegenüber Bitcoin ein. Dabei erklärte er anschaulich anhand von Beispielen, wie oft falsche Annahmen über die digitale Währung kursieren. Sei es die Behauptung, Bitcoin sei nur etwas für Kriminelle, dass es zu volatil sei oder dass es keine intrinsische Wertgrundlage habe – Kullmann widerlegte diese Vorurteile systematisch und zeigte auf, wie man diesen Argumenten sachlich begegnen kann.
Besonders spannend war seine Darlegung der Vorteile von Bitcoin: Die Unveränderlichkeit der Blockchain, die absolute Knappheit von 21 Millionen Bitcoins und die Tatsache, dass Bitcoin ein von keiner Regierung kontrolliertes, dezentral organisiertes Währungssystem ist, beeindruckten das Publikum.
Bitcoin und die Bibel – eine ungewöhnliche Verbindung
Den Abschluss seines Vortrags machte Kullmann mit einer überraschenden Parallele: Er zog eine Linie zwischen der «absoluten Wahrheit» in der Bitcoin-Blockchain und der biblischen Wahrheit. So wie Bitcoin durch mathematische und physikalische Gesetze absolute Sicherheit bietet, sei auch die Bibel eine unverrückbare Wahrheit für den Glauben. Diese Verbindung regte insbesondere das christlich geprägte Publikum zum Nachdenken an.
Grosses Interesse und angeregte Diskussionen
Das Publikum war bunt gemischt – von jung bis etwas in die Jahre gekommen. Die rege Beteiligung zeigte, dass das Thema einen Nerv trifft und auch neugierig machte. Auch nach dem Vortrag gab es noch zahlreiche offene Fragen, und die Diskussionen zogen sich weit über das offizielle Ende der Veranstaltung hinaus. Die schönsten Feedbacks waren: «Mein Neffe/Schwiegersohn redet immer davon. Dank Euch weiss ich endlich ein bisschen, um was es geht.»
Mit diesem Anlass wollte die EDU erreichen, auch neue Themen und wirtschaftspolitische Entwicklungen aus einer christlichen Perspektive zu beleuchten. Ob Bitcoin tatsächlich die Zukunft des Geldes ist, bleibt offen – aber, dass sich immer mehr Menschen mit dieser Frage beschäftigen, ist unbestreitbar.