Geschichte
Werner Scherrer erlangte anfangs der 1970er-Jahre politische Bekanntheit mit seinem Engagement gegen die Aufhebung des Jesuitenverbots in der Bundesverfassung. Die Gründer der EDU setzten sich aus Mitgliedern der Evangelischen Volkspartei im Kanton Bern und der Nationalen Aktion gegen Überfremdung von Volk und Heimat (heute Schweizer Demokraten) sowie der Republikaner in den Kantonen Zürich und Waadt zusammen, darunter dem republikanischen Nationalrat Wilfried Naegeli.
Erstes Parteiorgan der EDU war das Blatt Eidgenoss von Max Wahl. Letzterer wurde 1983 wegen seines Antisemitismus aus derselben ausgeschlossen. Seit 1981 wurde mit dem EDU-Standpunkt eine eigene Parteizeitung herausgegeben.
Im Jahr 1978 errang Werner Scherrer sein erstes Mandat im Grossen Rat des Kantons Bern. Im gleichen Jahr lancierte die EDU Kanton Bern eine Volksinitiative, welche «das öffentliche Entblössen der weiblichen Brüste» verbieten wollte (als Reaktion auf das Oben-ohne-Baden im Berner Marzilibad). Die Volksinitiative wurde aus formellen Gründen für ungültig erklärt.
In den 1970er- und 1980er-Jahren wuchs die EDU insbesondere im Umfeld konservativer freikirchlicher Gruppierungen, sowohl traditioneller als auch neu gegründeter. Die Sprache der EDU war in dieser Zeit von einem direktiven und aufgrund des Interesses am Dispensationalismus von einem endzeitlichen Ton geprägt. Im Kanton Bern konnte die EDU in den 80er-Jahren erste Erfolge an der Urne verbuchen. 1984 gewann die EDU das von ihr lancierte Referendum gegen das revidierte Filmgesetz. 1986 wurde die EDU-Verfassungsinitiative gegen Doppelmandate für Exekutivpolitiker vom Stimmvolk angenommen. 1989 gewann die EDU ein weiteres Referendum gegen das Gesetz über die Anerkennung religiöser Gemeinschaften.
1991 wurde mit EDU-Präsident Werner Scherrer erstmals ein Mitglied der EDU in den Nationalrat gewählt. Im selben Jahr bekämpfte die EDU die Teilnahme der Schweiz an den UNO-Blauhelmtruppen. Im Jahr 1995 wählte die EDU mit dem bernischen Grossrat und späteren Nationalrat Christian Waber einen neuen Parteipräsidenten. Neben Gewerkschaften, SP, Grünen und EVP trug auch die EDU 1996 das Referendum gegen das revidierte Arbeitsgesetz (Lockerung der Regeln zu Nacht- und Sonntagsarbeit) mit und sprach sich gegen «grenzenlose Konsummöglichkeiten» aus. Das Referendum hatte Erfolg, das Arbeitsgesetz wurde in der Volksabstimmung mit 67 % abgelehnt.
Die Eidgenössisch-Demokratische Union ergriff 1998 das Referendum gegen den Bundesbeschluss über die ärztliche Verschreibung von Heroin (erweiterte Heroinabgabe), dies aus Besorgnis über die nach ihrer Ansicht verhängnisvolle Entwicklung der Drogenpolitik. In den 1990er-Jahren wurden in verschiedenen Kantonen neue Kantonalsektionen gegründet. Im Jahr 2003 gewann die EDU mit Markus Wäfler aus dem Kanton Zürich einen zweiten Nationalratsitz. Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2007 am 21. Oktober 2007 konnte die EDU ihren Stimmenanteil von 1,3 Prozent halten, verlor ihren Zürcher Nationalratssitz aber wieder. Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2011 musste die EDU auch den Sitz im Kanton Bern abgeben und war bis 2019 nicht mehr im Nationalrat vertreten.
Im Jahr 2005 hatte die EDU gemeinsam mit der EVP mit 67'000 Unterschriften das Referendum gegen die Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare (Partnerschaftsgesetz) ergriffen. Das Gesetz wurde jedoch am 5. Juni 2005 von 58 Prozent der Stimmenden angenommen. Seit Anfang Mai 2007 unterstützten Mitglieder der EDU die Minarett-Initiative, die ein Bauverbot von Minaretten forderte. Die Initiative wurde am 29. November 2009 angenommen. Am 4. April 2008 beschloss die EDU einstimmig, das Referendum gegen das revidierte Betäubungsmittelgesetz und die darin enthaltene dauerhaften Verankerung der ärztlichen Heroinabgabe zu ergreifen. Mit der Unterstützung weiterer Organisationen und einiger Mitglieder der SVP kam das Referendum am 7. Juli 2008 zustande. In der Referendums-Abstimmung am 30. November 2008 wurde dieses Gesetz allerdings mit 68,1 Prozent Ja-Stimmen angenommen.
Quelle: Wikipedia
Kanton Zürich