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High-Lights und Low-Darks aus 11 Jahren im Kantonsrat

Erich Vontobel diente dem Zürcher Volk über 11 Jahre im Kantonsrat, bevor er dieses nun im Nationalrat vertreten darf. Ein kurzer Rückblick soll einen Ausschnitt seiner Hochs und Tiefs als Kantonsrat aufzeigen.

Interview von Jan Leitz mit Erich Vontobel

Baby-Fenster

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Ein erstes Highlight erfolgt ziemlich früh in seiner Amtszeit. Als Erich vom damaligen Fraktionspräsident darauf hingewiesen wurde, dass er als Kantonsrat gehalten sei, Vorstösse zu machen und ihm ein paar Themen vorschlug, nahm sich Erich sein erstes Ziel: Ein Baby-Fenster für den Kanton Zürich! Der Schutz des Lebens ab Zeugung bis zum natürlichen Tod war für ihn immer ein zentrales Anliegen und so war er auch Feuer und Flamme für seinen ersten Vorstoss.
«Der Vorstoss fand ein riesiges Echo, sogar bis ins Ausland,» so Erich Vontobel. Aufgrund dieses Echos wurde das erste Babyfenster im Spital Zollikerberg schon bald Realität und so konnte es in den zehn Jahren seines Bestehens zwei Babys das Leben retten. Ein wunderschöner Erfolg! Daher hat Vontobel Ende August dieses Jahres ein Postulat eingereicht und ein zweites Baby-Fenster im Raum Winterthur gefordert.

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Man sollte eigentlich ohne gross überlegen der Meinung sein, dass zwei Babys das Leben zu retten es wert ist, ein solches Postulat nolens volens gutzuheissen. Wer so denkt, hat jedoch die Rechnung nicht mit dem Zürcher Regierungsrat gemacht, der das Postulat am 15.11. zur Ablehnung empfiehlt: Er sei froh, dass das Spital Zollikerberg nichts zur Förderung der Sichtbarkeit und Bekanntheit des Baby-Fensters beiträgt, da dadurch nur die Geburt eines Kindes ohne fachliche Hilfe gefördert würde, wobei er nicht erwähnt, wie viele Kinder in den letzten 10 Jahren aufgrund einer Geburt ohne fachliche Hilfe gestorben sind (waren es 0?).

Fraktionsgrösse

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Nach den Wahlen 2015 wurde Erich Vontobel Fraktionspräsident – und somit Mitglied der Geschäftsleitung des Kantonsrats. Damit verbunden waren Einladungen zu vielen Empfängen mit hohen Politikern. «Diese Zeit war sehr intensiv und sehr interessant. Man musste als Fraktion zu allen Geschäften eine Meinung haben und sie auch kommunizieren. Diese Erfahrung war sehr wichtig und half mir auch bei der Frage, ob die EDU jetzt mit weiteren Neu-Gewählten Nationalräten gleich eine eigene Fraktion im Bundesparlament gründen sollte.»

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Der Verlust der Fraktionsgrösse bei den Wahlen 2019 war für Erich eine Enttäuschung: «Eine eigene Fraktion zu haben, bietet eben doch eine Menge interessanter Möglichkeiten.»
Doch wem das Leben eine Zitrone gibt, der macht am besten Limonade draus: Bei der Frage, wem sich die verbleibenden EDU-Kantonsräte anschliessen würden, war ihnen schnell klar, dass die meisten Gemeinsamkeiten mit der SVP bestehen würden.
«Spezialisten und Presseleute rieten uns davon ab. Wir würden nichts mehr zu sagen haben – so deren Meinung. Das war jedoch nie der Fall. Wir profitierten sehr von diesem Anschluss – nicht zuletzt aufgrund der intelligenten und sozial-kompetenten Führung der Fraktion durch Martin Hübscher. «Wir waren stets willkommen in der SVP-Fraktion und man begegnete uns auf Augenhöhe. Dafür sind wir dankbar», so Erich Vontobel, der sich nun im Nationalrat zusammen mit Andy Gafner, EDU Bern, im Nationalrat ebenfalls der SVP-Fraktion angeschlossen hat.

Besonders schön

«Eine Erinnerung der besonderen Art: Ein Ratsmitglied fragte mich einmal, ob ich ihm bis nächsten Montag eine Bibel besorgen könnte. Die Person hätte mit diesem Anliegen zu irgendjemanden gehen können. Aber sie kam zu mir – einem EDU-Vertreter – weil bekannt ist, wofür wir stehen!»

Lieber Erich, wir bedanken uns für Deine Dienste und Verdienste als Kantonsrat und wünschen Dir nun als Zürcher EDU-Nationalrat viel Erfolg, Gottes Weisheit und Segen.

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