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«Deus vult» Gott wollte es so

Einige Wahlstrategien führten zum Erfolg, andere nicht. Die Strategie der EDU ging auf. Nun können sich der Berner Andreas Gafner und der Zürcher Erich Vontobel gemeinsam für die Anliegen der EDU einsetzen.

Jan Leitz stv. Geschäftsführer EDU Kanton Zürich

Wir erinnern uns an Fukushima 2011, den arabischen Frühling 2015 und die Grüne Welle 2019. Bei den letzten Wahlen haben immer grössere Ereignisse kurz vor den Wahlen das Wahlresultat auf die eine oder andere Seite beeinflusst.
Auch dieses Jahr hatten wir einen Themen-Schwerpunkte-Krieg. Die Grünen wollten Stimmen machen mit dem Weltuntergangsszenario, die SVP mit Migration. Diese Bemühungen wurden vom Israel-Effekt überschattet. Während dieser vor allem die bürgerlichen Anliegen unterstrich, wurde die linksgrüne Seite mit ihrem kruden Verhältnis zum Islam und zur Hamas entlarvt.

Wahlstrategie der EDU

Es hat sich erwiesen, dass die EDU die richtige Strategie gewählt hat, indem sie mit Aufrecht, Mass-voll und Schweizer Demokraten eine Listenverbindung (LV) eingegangen ist. Nur mit der Listenverbindung war überhaupt ein Sitz möglich. Mass-voll mit 0.65% und Aufrecht mit 1.11% hätten zusammen 1.76% erreicht und somit keinen Sitz geholt. Nötig sind 2.7%. Auch wir hätten mit 1.49% allein keinen Sitz erreicht; es brauchte alle Partner.
Vielleicht hätte es der LV ohne Mass-voll knapp für einen Sitz gereicht – vielleicht aber auch knapp nicht. Daher war es richtig, dass wir alle aus der Bewegung für diesen Wahlkampf einen konnten. Wir wollen weiter mit unseren Listenpartnern zusammenarbeiten und die Anliegen der massnahmenkritischen Bewegung ins Parlament tragen.

Erfolgsgarantie?

Was führt letztlich zum Wahlerfolg? Die Grünen erhielten eine Millionen-Spende, wurden aber zur Wahlverlierern. Die SVP war überall auf öffentlichem Grund dauerpräsent – und konnte gerade ihre zehn Zürcher Sitze halten. Mass-voll führte einen intensiven Wahlkampf mit neuen und bewährten Mitteln und Nicolas Rimoldi war unübersehbar. Er holte mit 10’398 die meisten Stimmen aller Spitzenkandidaten der LV; doch die grosse Überraschung blieb aus. Aufrecht wurde vergleichsweise wenig wahrgenommen und schaffte knapp die 1%-Hürde – wohl nicht zuletzt dank der soliden Basisarbeit beim Aufbau der Partei. Die EVP wählte den (fast) Alleingang. Ihre LV mit beachtlichen neun Listen erreichte nur gerade 0.53% mehr Wähleranteil als die LV der EDU und erzielte insgesamt 3.87%, was nicht für zwei Sitze reichte. Ihre drei eigenen Listen verloren fast ein halbes Prozent und sicherten mit 2.84% knapp den bisherigen Sitz.

Und die EDU?

2019 büsste die EDU 0.45% Stimmenanteil ein, diesmal mit 0.12% deutlich weniger. «Konkurrenz belebt das Geschäft» liesse sich hier sagen. Die Konkurrenz durch ähnlich starke Parteien wie Mass-voll und Aufrecht und die Aussicht, dass wir den Sitz der LV zu uns holen können, spornte uns alle enorm an. So haben wir nach dem harten Wahlkampf bei den Kantonsratswahlen nochmals einen riesigen Effort geleistet und dadurch knapp 600 neue Wähler gewonnen.

Fazit

Nun gilt es den Schwung zu nutzen, die Einheit zu stärken, die Basis auszubauen und Nachwuchstalente zu fördern. Getreu dem Motto «nach dem Wahlkampf ist vor dem Wahlkampf» wollen wir öffentlich präsent bleiben und unsere Kernthemen stetig vertreten. Die Zusammenarbeit mit Partnern wollen wir intensivieren, damit in vier Jahren wieder eine aussichtsreiche LV geschlossen werden kann. Geld, Dauerpräsenz oder Alleingänge garantieren keinen Erfolg. Man kann viel werweissen, doch am Ende aller Analysen und Prognosen, bleibt nur die einfache Tatsache: Deus vult.

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