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Windkraftanlagen im Kanton Zürich

Als 2022 der Zürcher Regierungsrat Martin Neukom seine Vision von 120 Windkraftanlagen im Kantonsgebiet bekannt gab, wurde das vielerorts kaum wahr- oder ernstgenommen. Erst mit der Bekanntgabe der potenziellen Standorte wurde der Bevölkerung bewusst, dass es hier nicht nur um eine Vision eines grünen Politikers geht, sondern ganz konkrete Formen annimmt.

Judith Winiger EDU-Rüti-Dürnten

Die Verunsicherung wuchs und je nach Info-Plattform gingen die Reaktionen von «Hurra, endlich!» bis hin zu blankem Entsetzen über diese Pläne. Die Aufnahme der Windkraftstandorte im Richtplan des Kantons hätte bedeutet, dass die Gemeinden sehr wenig Mitspracherecht haben würden und die Bevölkerung keine Möglichkeit hätte, sich zu äussern.

Es regte sich Widerstand

In einigen Dörfern organisierten die pol. Gemeinden oder Parteien Informationsveranstaltungen. Teils wurden auch «Abstands-Initiativen » lanciert mit dem Ziel, Windkraftanlagen ganz zu verhindern oder nur in einem definierten Abstand zu bewohnten Gebieten zuzulassen. In den Gemeinden wurde sehr unterschiedlich mit diesen Initiativen umgegangen, von «nicht zulässig» bis «willkommen» gab’s alles.

Der Widerstand der Bevölkerung trug Früchte. Der Kantonsrat nahm die Windkraftanlagen noch nicht in den Richtplan auf und RR Neukom wurde etwas Wind aus den Segeln genommen.

Die EDU klärt auf

Obwohl die Gemeinde Rüti zu den möglichen Standorten zählt, wurde das Thema bisher nicht aufgenommen. Deshalb organisierte die Ortspartei EDU Rüti zusammen der SVP Rüti und dem Verein «Freie Landschaft Zürich» eine Info-Veranstaltung mit dem Ziel der möglichst breit abgestützten Pro- und Contra-Information und der Darlegung von Fakten zur Meinungsbildung, um die dringend benötigte Information der Bevölkerung sicherzustellen.

Das Thema Windkraft wird – auch von Christen – sehr unterschiedlich bewertet. Uns ging es darum, die Menschen anzuregen, sich selbst zu informieren und ihre Meinung nicht durch oberflächliche Schlagworte und einseitige Fakten zu bilden.

Der gutbesuchte Anlass zeigte, wie komplex das Thema ist und wie wenig offen und umfassend über Vor- und vor allem Nachteile solcher Windräder berichtet wird. Die Referenten aus beiden Lagern versuchten in Referaten und im Podiumsgespräch zu überzeugen. Dabei löste manche Information Staunen aus. In der Fragerunde zeigte sich zwar, dass einige Zuhörer bereits zuvor schon eine feste Überzeugung hatten. Aber viele äusserten sich sehr positiv und waren der EDU dankbar für diese direkte Informationsmöglichkeit.

Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird

In den nächsten Jahren werden im Zürcher Oberland noch keine Windräder stehen. Doch die politischen Weichenstellungen werden schon heute getroffen. Die positiven Reaktionen zeigen, wie wichtig solche Informationsveranstaltungen sind. Ich möchte auch kleinen Ortssektionen Mut machen, sich aktiv an der Meinungsbildung in den Gemeinden einzubringen mit Parolenfassungen, öffentlichen Veranstaltungen, Leserbriefen und Voten an den Gemeindeversammlungen. Es ist Zeit, zu unseren Überzeugungen zu stehen. Zeit zu zeigen, dass die EDU etwas bewegen kann.

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Zeitschrift “Standpunkt”

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